Der Engel
In der Kindheit frühen Tagen
Hört' ich oft von Engeln sagen,
Die des Himmels hehre Wonne
Tauschten mit der Erdensonne:
Dass wo bang' ein Herz in Sorgen
Schmachtet vor der Welt verborgen,
Dass wo still es will verbluten,
Und vergehn in Thränenfluthen,
Dass wo brünstig sein Gebet
Einzig um Erlösung fleht,
Da der Engel niederschwebt,
Und es sanft gen Himmel hebt.
Ja, es stieg auch mir ein Engel nieder,
Und mit strahlendem Gefieder
Führt er, ferne jedem Schmerz,
Meinen Geist nun Himmelwärts.
Text: Mathilde Wesendonck
Musik: Richard Wagner
Der Mathilde-Wesendonck-Verband wurde 2013 gegründet, nachdem wir 2012 das Grab von Mathilde Wesendonck vergoldet hatten. Bereits im November 2013 konnten wir Stefan Mickisch am Grab von Richard Wagners „einziger und wahrer Liebe“ in Bonn begrüßen.
Wie Stefan Mickisch war keiner! Sein uns Vorausgehen ist ein wirklicher, wirklicher Verlust. Wir können nur auf ein Wiedersehen nach dem Tode hoffen – so, wie Tristan seiner Isolde vorausging. Wir verdanken Stefan Mickisch so viel, das uns niemand anderes je wird geben können.